Mord nach Liste by Julie Garwood

Mord nach Liste by Julie Garwood

Autor:Julie Garwood [Garwood, Julie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-02-13T05:00:00+00:00


26

Regan hatte ihren Schreibtisch aufgeräumt. Alle Papiere waren unterschrieben, verschickt oder abgelegt worden, jede E-Mail gelesen, gelöscht oder beantwortet, jeder Anruf erwidert.

Sie hatte sich verschätzt, als sie glaubte, es würde mehrere Tage dauern, alles zu erledigen. Regan wollte bis zum Hals in Arbeit stecken, um abgelenkt zu sein. Wer nichts zu tun hat, macht sich Sorgen. So war es jedenfalls bei ihr. Mit den Fingern trommelte sie auf den Schreibtisch.

Sie hatte sich noch immer nicht eingestanden, dass sie in Gefahr schwebte und einen Leibwächter brauchte. Die Einsicht würde ihr die schreckliche Lage vor Augen führen, so dass sie sich damit würde auseinandersetzen müssen. Regan wusste, dass sie sich kindisch benahm, vielleicht sogar feige, aber das war ihr im Moment egal. Sie hatte Angst und fühlte sich machtlos, und das war einfach schrecklich.

Alec legte die Zeitschrift, in der er gelesen hatte, beiseite, griff zur Fernbedienung und drehte sich zu Regan um. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, fragte er: »Was ist denn los?«

»Nichts.«

Er wusste, dass sie sich eingesperrt fühlte. Jede ihrer Bewegungen wurde beobachtet. Er wollte sie nicht weiter bedrängen. »Na gut«, sagte er. Er hob die Fernbedienung in die Höhe. »Wo ist denn der Fernseher versteckt?«

»Auf den obersten Knopf drücken!«, erklärte Regan.

Alec war fasziniert. Kaum hatte er den Knopf gedrückt, glitt langsam eine Vorrichtung in der Wand neben dem Fenster zur Seite und gab den Blick auf das Ziel seiner Träume frei: eine Anlage auf dem neuesten Stand der Technik. Mit einem anerkennenden Pfeifen lobte er die Größe des Plasmafernsehers.

Alec lehnte sich zurück und schaute Nachrichten. Gelegentlich warf er Regan einen Blick zu. Ihre Stirn war noch immer gerunzelt. »Los, nun erzählen Sie schon! Was ist passiert?«

»Nichts. Ich habe nur nachgedacht.«

»Worüber?«

Sie wollte ihm nicht sagen, dass sie Angst hatte, nicht mutig genug zu sein, wenn es notwendig war. Sie wollte nicht zugeben, Angst vor der Angst zu haben, weil sie wusste, dass Alec es nicht verstehen würde. Wie sollte er auch? Er geriet wahrscheinlich ständig in Gefahr. Er war daran gewöhnt und behauptete sich, wenn es drauf ankam.

Ob er jemals Angst hatte? Wahrscheinlich schon, doch bezweifelte Regan, dass die Angst ihn abhalten würde, das Notwendige zu tun. Und ging es nicht gerade darum beim Mut – sich nicht von der Angst aufhalten zu lassen?

»Regan?«

Sie merkte, dass sie ihm nicht geantwortet hatte. »Ich habe über dieses Sprichwort nachgedacht: ›Wer rastet …‹.«

»… ist aller Laster Anfang?«

Regan lächelte. »Ich glaube, es geht anders weiter.«

Plötzlich war er nicht mehr bei der Sache. Im Fernsehen lief Sport. Tabellen und Spielausschnitte lenkten ihn ab. Wie in Trance starrte Alec auf den Bildschirm. Regan war sauer. Was war nur immer mit den Männern los, zumindest mit denen in ihrem Leben? Alec benahm sich genau wie Aiden und Spencer. Auch wenn ihre Brüder noch so beschäftigt waren: Sobald Baseball, Football oder Fußball im Fernsehen lief, stellten sie jede Betätigung ein. Sie interessierten sich für jede Sportart. Sie waren dem Sportkanal verfallen, konnten nicht ins Bett gehen, ohne die neuesten Ergebnisse zu kennen. Regan hatte das Gefühl, ihr Leibwächter litt an derselben Krankheit.



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